Viele hoffen, dass sich auf der Baleareninsel nach den Einschränkungen durch die Pandemie
1. Luxus-Hotellerie
Versteckt in den Hügeln hinter dem kleinen Ort Es Capdellà liegt das ehemalige Schloss (erstmals erwähnt 1450) auf einem 132 Hektar großen Areal im Westen der Insel. 2013 wurde das Anwesen aufwendig renoviert und zu einem „5 Sterne Plus“-Luxushotel umgebaut. Eine 250 Meter lange Palmenallee führt zum Hotel-Entrée. 41 Zimmer und Suiten, teilweise mit privatem Pool, garantieren absolute Ruhe und Privatsphäre. Der Panoramapool bietet einen freien Blick auf das gesamte Tal.
Passend zur High-End-Hotellerie zelebriert Küchenchef Pep Forteza auf der großen Terrasse des Restaurants Olivera die spanisch-mediterrane Küche. Mein Highlight: die karamellisierte Tarte mit Zitronen, die – wie vieles andere auch – aus den hauseigenen Gärten stammen.
Im angenehm kühlen Innenhof des Castells öffnet an fünf Tagen in der Woche das neue Gourmet-Restaurant
Castell Son Claret
Carretera, km 1.7, 07196 Es Capdellà, Calvià,
2. Mallorcas Schokoladenseite
Die feine Schokoladenmanufaktur Cachao liegt in einer Seitenstraße im angesagten Viertel Santa Catalina. Hier widmet sich der gebürtige Berliner und ehemalige Sterne-Pâtissier Tino Wolter – oder „Mister Chocolate“ wie er in der Nachbarschaft genannt wird – mit großer Leidenschaft der Herstellung von Rohkost-Schokoladen.
Wolter verwendet ausschließlich Kakaobohnen aus den ökologisch und nachhaltig geführten „Big Tree Farms“ auf Bali, sowie aus Peru und Ecuador. Zudem ersetzt er raffinierten Zucker durch Kokosblütenzucker. So bleibt der glykämische Index seiner Schokoladen niedrig und der Genuss geht nicht so schnell auf die Hüften. Weder Gluten, Soja noch Milch finden sich auf der Zutatenliste, Wolters Schokoladen sind vegan. Da die Bohnen unter 42 Grad kalt vermahlen werden, bleiben alle ernährungsphysiologischen Eigenschaften erhalten.
Fast jeden Morgen steht der „Creative Food Designer“ in seiner schwarz gekachelten Edelstahlküche, die sich hinter dem Showroom befindet. Neben purer oder salziger Schokolade gibt es ausgefallene Sorten wie Aprikose mit Lavendel oder Rosmarin mit Walnüssen. Der Kakaogehalt liegt bei 54, 71 oder 100 Prozent. Wolters Rohkost-Schokoladen haben es also sich in sich, sie wirken anregend und sind nur bedingt als Betthupferl geeignet.
Cachao Chocolate Manufactory
Plaça de la Navegació 14a, Santa Catalina, 07013 Palma,
3. Landhotel im Naturpark Levante
Das Restaurant Fetget mit dem angeschlossenen Landhotel Ses Cases de Fetget liegt drei Autominuten entfernt von Son Servera wunderschön auf einem Hügel im Osten der Insel. Von der Terrasse blickt man über den Naturpark Levante hinunter auf die Bucht von Cala Bona. Seit April führen hier die neuen Inhaber Babette Schulze und Christof Blaesius die Geschäfte. Die im 17. Jahrhundert gebaute Finca wurde vor 15 Jahren zum Hotel und Restaurant umgebaut.
Auf der abwechslungsreichen Karte von Küchenchef José L. Izquierdo Sierra stehen unter anderem mariniertes Lachs-Tataki mit Wakame-Salat und Mangocreme oder der klassische Wolfsbarsch in der Salzkruste, der am Tisch filetiert wird. Zum Wegschmelzen dann das Finale: Mandelkuchen mit weißer Schokolade, Limetten und Erdbeeren an Balsamicocreme. Ein Traum von Wärme, Kälte und Fruchtigkeit. Zudem gibt es hier für mich den besten Cortado auf der Insel. Falls einem der Wein zu gut geschmeckt hat, findet sich vielleicht noch ein Platz in einem der 14 Zimmer und Suiten.
Restaurant Fetget
Ctra. Vellá Son Servera, Artá 1,5 km, 07550 Son Servera,
4. Natur und Gastronomie
Eine Führung durch Tomatenhäuser mit anschließender Verkostung, Felder voller Minze, Schnittlauch und Basilikum. Der Mallorquiner Matías Adrover nennt sein Unternehmen Terragust „ein Erlebnis aus Agrartourismus und Gastronomie“. Adrover pflanzt Gemüse, Kräuter, essbare Blumen und Obstbäume an. Meist am Wochenende führt er Besucher*innen durch die Gewächshäuser und über die Felder in der Nähe von Manacor und erklärt dabei seine Philosophie: Produkte von hoher Qualität und vor allem Geschmack, biologisch und nachhaltig zu produzieren, dabei das Obst und Gemüse in seinem optimalen Reifezustand zu ernten.
Als krönenden Abschluss dieser Touren bereitet Chefkoch Biel Llull Galmés, genannt „Cornet“, je nach Saison im Gewächshaus oder auf dem Feld ein Fünf-Gänge-Menü aus den besten Produkten der Saison zu. Beim Thema Tomaten zum Beispiel kommt neben P’amb Oli (das traditionelle mallorquinische Tomatenbrot) gedünsteter Kabeljau in Ochsenherztomaten-Salsa auf dem Tisch. Die Führungen mit anschließendem Mittagessen sind auch bei Mallorquiner*innen beliebt. Hier wird auch schon mal ausführlich darüber debattiert, welche Tomatensorte für das P’amb Oli zu bevorzugen ist.
Nicht minder köstlich: die hier servierten Weine des Weinguts „7103“. Ein Besuch des Petit Celler in Santa Maria del Camí lohnt sich.
Terragust