Málaga hat sich mit modernem Großflughafen und Kais für Kreuzfahrtschiffe zur glitzernden Metropole der Costa del Sol entwickelt. Die Stadt lockt mit neuen Museen, sanierter Altstadt im Kolonialstil und zahlreichen Geschäften. Und Autor Franz Michael Rohm hat gegessen, geschlemmt, getrunken
Zum Frühstück
Morgens um acht sind die auf dem Marmorboden beim Hinsetzen und Aufstehen laut kreischenden Aluminiumstühle des traditionellen Frühstückslokals Casa Aranda fast alle besetzt. Touristen und Einheimische bestellen hier Churros con Chocolate. In heißem Fett backt Francisco Malverde pro Morgen 80 bis 100 ruedas. So heißen die metergroßen Spiralen aus Brandteig, die er kunstvoll kross ausbackt und dann mit der Schere in etwa 20 Zentimeter lange Stücke schneidet. Flitzende Kellner bringen die heiße Ware zu Tisch. Einen Moment warten, bis die Churros sich abgekühlt haben, dann in die herb-süße, dickflüssige Schokolade tunken.
Casa Aranda
Calle Herrería del Rey 3, 29005 Málaga,
Auf dem Markt
Mittags kann man in einem der zahlreichen Delis der Innenstadt snacken – vegetarisch, vegan, in hippen Läden mit gestylten Smartphone-Beobachter*innen. Oder man ergattert an einem der Tresen oder den Freilufttischchen des Zentralmarktes ein Plätzchen und bestellt. Zur frisch gezapften Caña, einem kleinen Bier, oder einer Sangria schnabuliert man Tapas und halbe oder ganze Rationen marktfrischer Fische und Meeresfrüchte, frittiert oder a la plancha, auf der Stahlplatte gegrillt. Lecker sind die frittierten Auberginen, Gemüsetempura und Fischfilet-Spieße.
Mercado Central
Calle Atarazanas 10, 29005 Málaga,
Für zwischendurch
Zwei Querstraßen weiter Richtung Hafen gehört ein Besuch der ältesten Kneipe Málagas, seit 1840, zum Pflichtprogramm. Im alten Wachhaus, der Antigua Casa de Guardia, lagern in dunklen 500 Liter fassenden Holzfässern Dutzende Málagaweine, vom rosinensüßen Pedro Ximénez bis zum halbtrockenen Pajarete. 1,70 Euro kostet das Glas, von flinken Taberneros genannten Tresenkräften elegant gezapft. Dazu gibt es Tapas von Garnelen, Muscheln und kleine Spieße mit Oliven und Pickles.
Antigua Casa de Guardia
Alameda Principal 18, 29005 Málaga,
Frische Meeresfrüchte
Vor neun Uhr abends gehen in Málaga nur Touristen essen. Deshalb öffnet das El Pimpi Florida im östlichen Ortsteil El Palo auch nicht vorher. Eine Viertelstunde vor neun sollte man aber doch da sein, sonst kann es passieren, dass man keinen Platz mehr bekommt. Berühmt ist das kleine Lokal für frische Meeresfrüchte wie die „Navaja“-Muscheln, große „Conchas Finas“, gegrillten Rosada-Fisch, Kalamar, frittierte „Chipirones“-Tintenfischchen, handtellergroße Garabineros, tiefrote, große Riesengarnelen. Dazu trinkt man eiskalten Verdejo aus Rueda oder eine Caña.
El Pimpi Florida
Carretera de Almería 13, 29018 Málaga,
Espetos in Chiringuitos
Ein Stück weiter Richtung Málaga bieten die zahlreichen Chiringuitos – Strandrestaurants – ebenfalls frischen Fisch und Meeresfrüchte und die Spezialität „Espetos“. Das sind Sardinenspieße, die in mit Erde aufgeschütteten ausrangierten Fischerbooten am Holzfeuer gegrillt werden. Je nach Qualität kostet ein Spieß mit sechs Sardinen zwischen 2 und 4 Euro, dazu schmecken Wein und Bier. Zwischen den Ortsteilen Pedregalejo und El Palo kann man zwischen Dutzenden Lokalen wählen, empfehlenswert ist „El Caleño“.
Restaurante El Caleño
Paseo Marítimo el Pedregal 49, 29017 Málaga,
Ein bisschen Folklore
Wer neben Fisch und Meeresfrüchten auf klassische Fleischgerichte wie Ochsenschwanz, Rinderfilet oder den Pimpiteller mit Chorizo, Steak vom Iberico-Schwein, Pimientos, Kroketten und Spiegelei in einem folkoristischen Ambiente steht, der besucht das El Pimpi an der Plaza de la Judería, ganz in der Nähe der Reste des römischen Amphitheaters und der arabischen Festung Gibralfaro. Die Lokalbetreiber bestuhlen mittlerweile Hunderte Terrassenplätze; am authentischsten ist das ursprüngliche Lokal links des Durchgangs in die Altstadt.
Bodega-Bar El Pimpi
Calle Granada 62, 29015 Málaga,