In Luang Prabang gibt es nicht nur gefühlt die höchste Tempeldichte Asiens, sondern, neben Zeugnissen der französischen Kolonialzeit, auch viele kulinarische Highlights. Am besten lässt sich die einstige Königsstadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdecken. Erste Verkehrsregel: die sprichwörtliche laotische Ruhe. Wer es eilig hat, verliert sein Gesicht. Margit Stoffels, passionierte Asienreisende und Redakteurin im ZEITmagazin, hat sich zum ersten Mal dorthin aufgemacht. Besonders der Sonnenuntergang auf dem 100 Meter hohen heiligen Mount Phou Si hat sie beeindruckt, die Mühe der 355 Stufen war es wert
Sai Oua für den Anfang
Um nicht sofort von der Breite des kulinarischen Angebots überwältigt zu werden und einen Überblick über die laotische Küche zu erhalten, bietet sich zuerst ein Besuch im paradiesischen Gartenrestaurant Manda de Laos an. Hier sitzt man am Wasserlilien-Teich völlig ruhig inmitten exotischer Pflanzen und spült die Strapazen der Anreise erst einmal mit einem landestypischen Beerlao herunter, ein Bier mit deutscher Braukunst. Dazu: Sai Oua, die traditionelle laotische Schweinswurst, die ein bisschen wie unsere Blutwurst schmeckt, Hähnchenfrikadellen auf Zitronengrassspießchen oder auch Frühlingsrollen mit knusprigen Fischchips. Danach geht es weiter mit im Wok gebratenen Wasserbüffelstücken und Frühlingszwiebeln, flambiert mit Lao-Lao (Reiswhisky). Damit wird auch der Nachtisch befeuert – karamellisierte Ananas mit einem Baba-Küchlein serviert. Die Cocktails sind hier durchweg originell. Empfehlung: Der Tuk Tuk Grabber (Hanoi Wodka mit Drachenfrucht, Limette und Grenadine). Nicht wundern über die astronomische Rechnung: 10.000 Laotische Kip entsprechen einem Euro.
Manda de Laos
10 Norrassan Road, Unit 1 Ban That Luang,
Heimatgefühle
Das Tangor vereint, wie die gesamte Stadt, französisch-westliche und asiatische Einflüsse. Das einstöckige Restaurant mit Garten im Hinterhof liegt an der Hauptstraße, die jeden Abend ab 17 Uhr für den Verkehr geschlossen wird, damit der Nachtmarkt aufgebaut werden kann. Im Tangor treffen Schweinemedaillons auf Koriander, Chimichuri-Sauce, Pommes frites und Gemüse oder gedämpfter Fisch auf Paprika mit rotem Pesto. Natürlich gibt es auch gebackenen Camembert. Charles, der Manager im Tangor, bietet eine kleine Auswahl an Sauvignon Blanc und Chardonnay, aber auch Syrah Wolftrap und Cabernet Sauvignon. Sogar ein Rosé aus Ardèche ist zu haben. Und wer Heimweh bekommt, kann für sechs Euro auch einen Moskow Mule trinken – schönen Gruß nach Berlin!
Tangor
Bistro Indochinois,
Selbst Hand anlegen
In diesem kleinen Restaurant am Nam-Khan-Fluss, der ein paar Schritte weiter in den Mekong mündet, nähern wir uns der laotischen Küche bei einem Kochkurs. Man kann aber auch einfach auf der Terrasse abhängen. Oder wenn es zu heiß wird: im klimatisierten Innenbereich. Und natürlich auch einfach bestellen und essen, ohne selbst Hand anzulegen. Vorspeisen: River Weed (Seegras aus dem Mekong mit Sesam) oder Chips aus getrocknetem Bambus mit Kaffirblättern. Sehr lecker: der Salat mit Büffelfleisch (für europäische Mägen lieber durchgegart), Frosch mit Chili und Basilikum oder Pilze in Kokosnusssauce. Vorsicht beim „Luang Prabang Stew“ (Orlarm Gai) – in diesem Eintopf versteckt sich Mai Sakahn, das „Chili-Holz“. Es hat ordentliche Schärfe und macht die Zunge taub, wenn man es mitisst. Dann würde man den köstlichen Iced Lao Coffee mit süßer Milch nicht mehr schmecken.
Tamarind
Restaurant und Kochschule am Nam Khan Fluss, Ban Wat Sene,
Flussfahrt auf dem Mekong
Einmal mit dem Schiff den Mekong bereisen – dieses Erlebnis gehört zum Schönsten, was man in Asien machen kann. Die Mekong Pearl ist ein 2018 in Dienst gestelltes Boutique-Flusskreuzfahrtschiff mit 15 Kabinen. Die beiden Kapitäne fahren nur nach Sicht und Erfahrung. Sie kennen jede Biegung, jede Untiefe und jeden Busch am Ufer. So geht es laotisch langsam und sehr komfortabel zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Luang Prabang:
Flussaufwärts geht es zu einer der bedeutendsten buddhistischen Kultstätte im nördlichen Laos: Zu den Höhlentempeln Tham Thing und Tham Phum nahe Pak Ou mit ihren mehr als 5000 Buddha-Statuen. Im April, wenn das Lao New Year gefeiert wird, pilgern viele Einheimische zu diesen Höhlen. Der Aufstieg ist steil, aber schon wegen der Aussicht lohnend.
Reisen mit der Mekong Pearl
z.B. buchbar über Lernidee Erlebnisreisen,