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Burg, Spreewald

Spreewald deluxe

Die Bleiche hat einen neuen Koch. Im 17fuffzig bedient sich René Klages japanischer Einflüsse bei seinen Kompositionen. Und diese sind auch bei einem luxuriösen Aufenthalt in dem Ressort und Spa im Spreewald zu finden

Text: Eva-Maria Hilker • Fotos: www.bleiche.de

Sie ist anders, die Bleiche im Spreewald. Anders als man erwartet, anders in der Ausstattung, anders als das, was im Spreewald an Hotels zu finden ist. Und dass es dabei bleibt, dafür sorgt das Ehepaar Clausing, im Besonderen Heinrich Michael Clausing. Seine Mitarbeiter vermuten, das er unglücklich werden würde, wenn er nichts umbauen, renovieren und neu einrichten könnte. Das stimmt so nicht, erklärt Clausing. Sein Fünf-Sterne-Unternehmen muss immer ein gewisses Mehr zu bieten haben, so spricht der Geschäftsmann, der seine Mitbewerber im Auge behält.

Und das gewisse Mehr bietet unter anderem der neue Koch René Klages. Dass mit der Neueinstellung auch das Gourmet-Restaurant 17fuffzig neu eingerichtet wurde, ist eine selbstverständliche Konsequenz. Weg mit dem aufgehübschten Landhausstil. Nun sind es Gemälde aus den 20er Jahren, die mit der Farbgebung, den Sujets, es sind Szenen aus einer Zirkusshow, Clownerien, Musiker, Grand Dames, die eine intimere, fast schon intellektuelle Atmosphäre schaffen. Nichts erinnert an ein Landgasthaus. Und schon die Amuse-Gueule, die Grüße aus der Küche, lassen keine Zweifel aufkommen, dass René Klages ein Meister seines Faches ist. Das Restaurant ist an einem ganz normalen Wochentag gut besucht. Vielleicht ist es auch dem Rabatt geschuldet, den die Hotelgäste bei dem Besuch des Gourmetrestaurants bekommen. Denn die Preise sind schon mal eine Ansage: Ein Vier-Gänge-Menü kostet 120 Euro.

Das muss der Gast wollen und wissen: In der Bleiche ist Luxus höchstes Gebot. Und das ist in den Gerichten wiederzufinden. Für diejenigen, die es weniger anspruchsvoll haben möchten, stehen die Türen vom Hotelrestaurant offen. Aber einmal sollte man schon die Küche des gerade mal 29-Jährigen probiert haben. Sie ist einmalig, Klages kocht nach seiner Philosophie und vermeidet jegliche arrogante Attitude. Seine Gerichte sind für die Gäste komponiert. Nicht nur herrscht ein hoher Anspruch an die verwendeten Produkte, Klages harmonisiert die einzelnen Komponenten mithilfe klassischer wie traditionell japanischer Kochkunst.


Impressionen aus der Bleiche im Spreewald
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Der Hauptdarsteller eines Gerichtes schwimmt meistens in einem Saucenspiegel. Bei dem mild geräucherten Eismeersaibling ist es eine kalte Brühe mit kleinem Mesclunsalat, die leicht geflämmte Gelbschwanzmakrele in einer Lauchvinaigrette, wobei die Menton-Zitrone eine starke Partnerin beim Aromenspiel ist. Es macht zudem Spaß, wenn Klages mit an den Tisch kommt, den servierten Gang er­klärt und tatsächlich noch die Zeit findet, kurz zu plaudern. Viel muss er an diesem Abend nicht sprechen, denn die Gäste sind glücklich und erzählen, wie großartig seine Kunst ist, das geschmacklich Wesentliche auf so schmeichelnde Art zuzubereiten. Die gebratene Entenleber ist ein Beweis dafür, ebenso die geschmorten und lackierten Kalbsbäckchen.

Selbstverständlich stehen die Desserts, also Pre-Dessert und eine Komposition aus Erdbeeren und Rhabarber sowie ein geeister Karamellchiboust, in nichts den vorangegangen Gerichten nach. „Es gibt keinen expliziten Patissier, wir sind ein Team und kreieren auch die Desserts gemeinsam.“ Klages ist im Februar diesen Jahres nicht allein in den Spreewald gekommen. Ihm folgten Niclas Nußbaumer und Stephan Diener. Mit beiden hat Klages bereits im Restaurant Le Noir gearbeitet.

Nach diesem ausgiebigen Menü kann sich der Gast auf den nächsten Tag freuen. Nicht nur wegen des Frühstücks, sondern wegen der Möglichkeiten, sich auf entspannte Weise einiger Gramm Körpergewicht zu entledigen. Neben einem Fitnessbereich sind es vor allen Dingen die Thermen und die Poolbereiche, die einen völlig vergessen lassen, dass es ein reales Leben noch gibt.

Bleiche Resort & Spa
Bleichestraße 16, 03096 Burg im Spreewald, Tel. 035603 620, www.bleiche.de