Kaum eine Stadt wird so sehr mit der digitalen Zukunft in Verbindung gebracht wie die einstige Heimat der Hippies und Goldsucher. Hier, wo alles möglich scheint und neben Größen wie Twitter, Airbnb und Co. täglich neue Start-ups wachsen, übertrifft sich auch die Restaurantszene in immer schickeren Locations und kulinarischen Versuchen. Die Buch- und Drehbuchautorin Katharina Reschke hat sich ein paar der Neueröffnungen näher angeschaut
Vielfältiger kann eine Geschichte nicht sein
Kalifornische Küche mit asiatischer Note. Mitten im Castro, in der Nähe des Dolores Parks liegt dieses kleine, feine Restaurant. Den perfekten Einstieg in einen Abend voll vielfältiger Geschmäcker bietet der Millionaire’s Way, eine Vorspeise mit gegrilltem grünen Spargel und in Maple Sirup geröstetem Speck. Danach besteht die Wahl zwischen einzigartigen Thai-Street-Food-Speisen, Currys sowie exzellenten Fleischgerichten, die allesamt auf der Zunge zergehen und jedes für sich eine köstliche Note hinterlassen. Ja, man würde gerne die komplette Karte durchprobieren und gleich am nächsten Morgen wiederkommen. Denn da wird von 8 bis 15 Uhr ein so reichhaltiges Frühstücksangebot offeriert, wie man es nur selten zu sehen bekommt. Neben uminterpretierten Klassikern finden sich Omeletts mit in Minze mariniertem Rib Eye, Paninis, mit Mascarpone gefüllte French Toasts und jede Menge Burger, die sogar mit in Ahornsirup eingelegtem Wagyu-Rind erhältlich sind. Kurz: Kitchenstory erzählt davon, wie vielfältig eine Küche sein kann – und das bei bezahlbaren Preisen.
Kitchenstory
3499 16th Street, San Francisco, CA 94114,
Die Stadt von ihrer coolen Seite
Der Name des Restaurants Che Fico ist Programm. Die beiden Inhaber Matt Brewer und David Nayfeld übersetzen ihn im italienischen Slang mit „das ist so cool“. Und tatsächlich ist den beiden in einer alten Lagerhalle North of Panhandle ein kulinarisches Kleinod gelungen. Um in dem stylischen Ambiente einen Tisch zu ergattern, muss – wie so oft in San Francisco – Wochen im Voraus reserviert werden. Ist dies einmal gelungen, taucht der Gast in eine Welt voller italienisch-israelischer Köstlichkeiten ein.
Die Küche gibt sich mit Produkten von der eigenen Farm bewusst saisonal und reich an Gemüse. Auf der Karte finden sich zudem neben kreativen Neuinterpretationen von Pizza und Pasta auch das berühmte Woodfire Chicken sowie das über einundzwanzig Tage geröstete Lamm. Der Bittersweet Chocolate Budino mit seinem salzigen Karamelleis und den in Olivenöl, Salz und Pfeffer gerösteten Walnüssen runden den Genuss vollends ab und stärken für den Nachhauseweg durch San Franciscos nächtlichen Nebel.
Che Fico
838 Divisadero, San Francisco, CA 94117,
Die stille Entdeckung
Montesacro, benannt nach einem Bezirk in Rom, ist die erste Pinseria-Enoteca in den USA. In einer kleinen Straße nicht weit vom zwielichtigen Tenderloin Distrikt, versteckt sich dieses Kleinod. In Anlehnung an die früheren Tavernen für arme Leute werden hier einfache Gerichte aus dem Lazio auf Brotpapier und Brettchen ganz pur auf den Tisch gebracht. Wurst, Schinken, Käse sowie eingelegte Lupinen und Oliven stehen ebenso auf der Karte wie Pinsas – eine Art Pizza aus dem antiken Rom, die hier in San Francisco aus einem glutenfreien Teig gebacken werden, der mindestens 72 Stunden ruht und so herrlich leicht und bekömmlich ist. Dazu gibt es eine reiche Auswahl an Weinen und Bieren aus aller Welt. Das Montesacro ist eine kulinarische Entdeckung para eccellenza – höchste Qualität ganz pur und einfach.
Montesacro
510 Stevenson Street, San Francisco, CA 94103,
Dies & das
Das berühmte vegetarische
Wer exzellente Dumplings zu guten Preisen essen will, geht zu Yummy Dumplings in die Irving Street.
Die leckersten Pies und Pastries gibt’s bei
Gute Pizzen – darunter auch glutenfreie – bietet
Ein Bier mit Blick über San Franciscos Mission District lässt sich am allerbesten auf der Dachterrasse des Lolinda in der Bar
Und last but not least eröffnete im Oktober auch das