2018 feiert die Stadt am Mississippi ihr 300-jähriges Gründungsjubiläum. Dreizehn Jahre nach den Verwüstungen von Hurrikan Katrina präsentiert sich „Big Easy“ kulinarischer als je zuvor. Mehr als 1.300 Restaurants warten allein im Touristenviertel French Quarter auf hungrige Gäste. Doch die kulinarische Szene hat sich auch darüber hinaus mit vielen neuen Läden weiterentwickelt. Hier leben die Menschen, um zu essen – so das Fazit von Autor Franz Michael Rohm
Best Fish in Town
Das Pêche gehört zu den besten Seafood-Restaurants der Stadt. Binnen kurzem hat Chef Ryan Prewitt es geschafft, die verwöhnten New-Orleanians und ihre Gäste zu begeistern. Herzstück neben der Austernbar ist der Grill. Der wird mit dem Holz des Pekannussbaums befeuert. Über der Glut garen dann sündhaft gute, daumendicke Schwertfischscheiben, Golf-Thun oder der weißfleischige Pompano. Dazu serviert das Küchenteam feine Saucen und kurz gegarte, knackige Gemüse. Sehr beliebt sind die kleinen Dreingaben, Lagniappe genannt, beispielsweise eine dünne Scheibe roher Gelbflossenthun unter Gurken- und Kohlrabistiften mit leichter Schärfe.
Pêche Seafood Grill
800 Magazine Street,
Karibischer Twist
Vor drei Jahren eröffnete Chefin Nina Compton ihr nach einer Kindergeschichte benanntes Restaurant Compère Lapin. Die von der Karibikinsel St. Lucia stammende Köchin zählt zu den besten des Landes. Der Küche von Big Easy verpasst sie an sieben Tagen in der Woche ihren speziellen karibischen Twist. Zu den Standards zählt geschmorte Ziege mit Gemüse und Süßkartoffelgnocchi. Die Beilagen baden in einer karibisch angeschärften Sauce. Ebenfalls grandios ist der Teller mit kalt geräuchertem Thunfisch, Avocado und Bananenchips. Wie sehr die Chefin Gemüse liebt, zeigt sie auf ihrer vegetarischen Sektion bei Arancini mit Sauerorangen-Mojo.
Compère Lapin
535 Tchoupitoulas Street,
Feine Drinks
New Orleans ist die einzige Stadt im Süden der USA, in der Besucher mit dem Drink in der Hand auf der Straße flanieren können. Zu den Iconic-Cocktails der Stadt zählen der häufig klebrig-süß ausgeschenkte Hurricane und der Klassiker Sazerac. Im Napoleon House im French Quarter wird dieser Mix aus Absinth, Rum, Whiskey, Sirup und Angostura perfekt serviert. Spätestens ab dem zweiten sollte man Vorsicht walten lassen.
Napoleon House
500 Chartres Street,
Museums-Küche
Auf mehr als 4000 Quadratmetern bietet das Southern Food and Beverage Museum von Liz Williams mit Tausenden von Exponaten einen profunden Einblick in die Entwicklung der Südstaatenküche. In einer Kochschule können Gerichte von Jambalaya bis Gumbo erlernt werden, im Outdoor-Bereich stehen historische Smoker, die noch immer genutzt werden.
Southern Food & Beverage Museum
1504 Oretha Castle Haley Boulevard,
Best Cracklins ever
Direkt neben dem Museum befindet sich das Toups South. In der offenen Küche offerieren Chef Isaac Toups, Küchenchef Seamus Rozycki und Sous-Chef Jason Lambert meisterliches modernes New-Orleans-Food. Absolut süchtig machen die in Schweinefett frittierten Cracklins, knusprige, schön scharfe Schweinebauchstückchen, die nach einer Nola Blanche, einheimisches Craftbier, verlangen. Daneben findet sich kurz gebratenes Gemüse und ein grandioses Gratin von Flusskrebsen, Schweineschulter und Blumenkohlpüree auf der Karte.
Toups South
1504 Oretha Castle Haley Boulevard,
Streetfood-Markt
Seit drei Jahren versammeln sich Feinschmecker in der restaurierten Fischhalle in St. Roch. Drei Meilen vom French Quarter entfernt, entsteht gerade ein neuer Szene-Hotspot. Ein Dutzend Stände – von Kaffee über Sweets, Haiti-Food, veganen Speisen, Bar und Seafood – wartet auf Gäste. Die Stimmung ist relaxed, das Essen nicht ganz preiswert, aber qualitativ hochwertig.
St. Roch Market
2381 St. Claude Ave,