Die Skandinavier sind bekannt für ihren guten Geschmack. Nicht nur in Sachen Design, Fashion und Architektur wissen sie, was momentan angesagt ist, sondern auch in der Kulinarik. Bei einem Besuch in der schwedischen Insel-Hauptstadt Stockholm hat Autorin Lisa Hertwig Adressen gefunden, die definitiv einen Besuch wert sind. Also, smaklig måltid!
Großer Trubel mit süßer Note
Wer in Schweden war, ohne die berühmten Kanelbullar zu probieren, hat irgendetwas falsch gemacht! Die Zimtschnecke ist so beliebt in Schweden, dass es sogar den Kanelbullens Dag, den Tag der Zimtschnecke, gibt, und zwar am 4. Oktober. Das süße Hefeteiggebäck gehört zum Standardrepertoire jeder guten Bäckerei. So kommt keiner drumherum, eine zu probieren. Besonders schön, das Chokladkoppen, in einem der bunten Häuser auf einem der ältesten Marktplätze der Stadt, dem Stortorget. Das gemütliche Café bietet draußen wie drinnen kuschlige Plätze für eine kleine Pause, bei der die Kanelbullar nicht fehlen dürfen.
Chokladkoppen
Stortorget 18, 111 29 Stockholm,
Tradition im Brötchen
Die Nähe zum Wasser genießen zwar einige Länder in Europa, doch so gut wie die Schweden nutzt es kaum einer. Im hippen Bezirk Södermalm, kurz vor der Brücke, die in die Altstadt Gamla Stan führt, übersieht man schnell diesen kleinen Imbissstand. Auch die Picknicktische davor scheinen nicht gerade zum gemütlichen Dinner einzuladen, doch man sollte sich von diesem äußerlichen Eindruck nicht täuschen lassen! Für einen kleinen Snack zum Lunch ist er perfekt. Die Rede ist vom Streetfood-Wagen Nystekt Stromming - seit 20 Jahren schon eine Institution in Stockholm! Es gibt allerlei fischige Angelegenheiten, zum Beispiel der Kombi-Teller zum Teilen mit Kartoffelpüree und kleinem Salat oder der typische Heringsburger. Für Stockholmer Verhältnisse außerdem zum kleinen Preis (35-75 SEK = 3-7€).
Nystekt Stromming
Soedermalmstorg 1, 116 45 Stockholm,
Wunderbar regional
Kalf & Hansen bringt einen modernen Twist in traditionelle Gerichte. Das Menü bietet für jeden Geschmack ein frisches Gericht mit ausschließlich regionalen Produkten. Jede Kreation ist nach einer nordischen Stadt benannt, so wählt man zum Beispiel zwischen Stockholm, Oslo und Kopenhagen – alles auch vegetarisch oder vegan erhältlich. Was zunächst wie ein einfaches Sandwich oder ein unspektakulärer Salat klingt, entpuppt sich als besondere Köstlichkeit. Jedes Detail ist sorgfältig zubereitet und oft handgemacht, vom Ofengemüse mit fruchtiger Mus über die noch warme Brotscheibe mit Ziegenkäse bis hin zur Salatkombination mit würziger Sauce. Pappsatt und glücklich verlässt man den kleinen Laden in der Heimatstraße von Literaturlegende Mikael Blomkvist!
P.S.: Um den Gaumen anzuregen empfiehlt es sich, vorher den Instagram-Account von Kalf & Hansen zu besuchen.
Kalf & Hansen
Mariatorget 2, 118 48 Stockholm,
Frischer Wind im Industriestil
Der Weg zu den Färgfabriken ist etwas ungewöhnlich für das typische Touristen-Programm. Es geht nämlich nach Liljeholmen. Dieses alte Backsteingebäude behauptet sich mit dem Anspruch eines „kontemporären Spiegels unserer heterogenen Welt“. Im ersten Stock finden regelmäßig Kunst- und Kulturausstellungen statt, im Erdgeschoss der einzigartige Genuss Stockholms. Im klaren industriellen Design verfeinert mit warmem Licht und großen Blumensträußen empfiehlt sich hier ebenfalls ein Mittagessen oder Nachmittagssnack, z.B. Dinkelpfannkuchen mit Blaubeeren und Ahornsirup oder Pumpernickel mit Avocado- und Eicreme sowie Grünkohl obendrauf.
Färgfabriken
Lövholmsbrinken 1, 117 43 Stockholm,