Was muss man unbedingt mal probiert haben?
Welche Gerichte und Drinks solltest du auf keinen Fall verpassen? Alexander Uhl teilt seine Empfehlungen für vier herausragende Adressen. Tauche ein in eine Welt des Genusses und lass dich von den besten Gerichten und Drinks inspirieren!

Alexander Uhl
Leitender Online-Redakteur Berliner Morgenpost
Seine Empfehlungen:
SWAN&SON –
Giesebrechtstraße 3, Charlottenburg,
Grand Café Saint Germain
Savignyplatz 13, Charlottenburg,
www.grandcafe-saintgermain.de
Curry Wolf
Rankestraße 36, Charlottenburg,
Thomas-Eck
Pestalozzistaße 25, Charlottenburg,
Was Innenarchitektur alles kann: Einst war die Giesebrechtstraße 3 in Charlottenburg dunkel und zugebaut, da residierte noch das „12seasons“ dort. Jetzt präsentieren sich die Räume großzügig, sonnengelb und hell. Sternekoch Björn Swanson hat das Restaurant übernommen, umgebaut und serviert jetzt dort unter dem sinnigen Namen SWAN&SON französisch inspirierte Bistro-Küche. Dabei darf natürlich auch das Beef Tatar (Foto, oben) nicht fehlen. Hier kommt es vom Simmentaler Rind, ist handgeschnitten, herrlich zart und klassisch abgeschmeckt. Für Frische sorgt Meerrettich. Das Besondere aber sind die Brunoise, also winzig geschnittene, frittierte Kartoffelwürfelchen, die darüber gestreuselt werden. Sie verleihen dem Klassiker Crunch und genau die richtige Portion Fett, um dieses Entrée aus der Masse hervorzuheben.

Auch ein Klassiker, auch in Charlottenburg: Bouillabaisse (Foto) im Grand Café Saint Germain. Im Halbschatten der Bahntrasse residiert ein kleines Stück Côte d’Azur. Auch nach zahlreichen Besuchen und Rundreisen über die Speisekarte gibt es nichts, was nicht empfehlenswert wäre, aber die Marseiller Spezialität ist schon etwas Besonderes. Tief, dunkel, würzig und besonders an kalten Wintertagen wohlig wärmend versetzt sie die Gäste auch dank der unnachahmlichen Atmosphäre direkt in den Süden Frankreichs. Wer es einfacher und preiswerter haben möchte, sollte jetzt im Winter die Moules Frites versuchen. Auch gut und zu fast allem passend: die hausgemachten Pommes frites mit Trüffel.

Und noch ein Klassiker, denn was wäre Berlin ohne seine Currywurst (Foto)? Es gibt sie in allen möglichen Varianten von höllisch scharf bis fruchtig tomatig. Worauf es ankommt, ist nicht die Wurst und auch nicht ob mit oder ohne Darm, sondern natürlich die Sauce. Selbstgemacht sollte sie sein, mit den richtigen Gewürzen, nicht zu viel Tomate, nicht zu fruchtig, nicht zu süß. Eine perfekte Mischung hat Mathias Wolf erzielt. Seine Curry-Wolf-Buden gibt es mehrfach in der Stadt, Keimzelle ist der Stand an der Rankestraße in Sichtweite der Gedächtniskirche. Die Sauce hat genau das, was Currywurst haben sollte. Für den Extra-Kick sollte man die immer frisch angerührte scharfe Spezialsauce „Opium“ nicht auslassen und die Mischung aus Touristen und Berlinern auf sich wirken lassen. Internationaler kann es kaum werden, nicht einmal in Kreuzberg.

Noch mehr Berlin gibt es im Thomas-Eck am Karl-August-Platz, wieder in Charlottenburg (Nachtijall, ick hör dir trapsen). Das ist sogar so Ur-Berlin, dass es dem gebürtigen Hauptstädter die Tränen in die Augen treibt, zumindest wenn er sich noch an das alte West-Berlin vor dem Mauerfall erinnert. Kohlroulade, Eisbein, Matjes, Königsberger Klopse, Hausmacher Sülze (Foto) und dazu ein „Schulli“, ein Schultheiss-Bier, serviert mit der original Schnauze mit Herz. Das ist wirklich, wie es das Restaurant bewirbt, „deutsche Mutti-Küche“: bodenständig, urig und det wahre Berlin, wie es einst war. Sollte man nicht verpassen, egal ob als Alteingesessener oder als Zugezogener. Außerdem garantiert „Touri-frei“.