Temaki Setto, Foto: Sticks’n’Sushi Aufmacher Sticks’n’Sushi
Vorgeschmack auf 2025

Was muss man unbedingt mal probiert haben?

Welche Gerichte und Drinks solltest du auf keinen Fall verpassen? Margit Stoffels teilt ihre Empfehlungen für drei herausragende Adressen. Tauche ein in eine Welt des Genusses und lass dich von den besten Gerichten und Drinks inspirieren!

Margit Stoffels

Margit Stoffels

Redakteurin
Zeit-Magazin

Ihre Empfehlungen:

Osteria L’Isola
Schwäbische Straße 5, Schöneberg, www.isola.berlin

Sticks’n’Sushi
Potsdamer Straße 85, Tiergarten,
Kantstraße 152, Charlottenburg,
Torstraße 171, Mitte,
www.sticksnsushi.com

Lovis Restaurant und Bar
Kantstraße 79, Charlottenburg, www.lovisrestaurant.com


Anfang letzten Jahres eröffnete Saša Radovié, der ehemalige Geschäftsführer der „Mensa“, die Insel – sie liegt in Schöneberg, ein paar Schritte vom Barbarossaplatz. Natürlich kann es nur eine geben, jedenfalls, wenn man aus Sardinien stammt wie Küchenchef Antonello Caddeo. Die sardische Kochkunst ist ein faszinierender Mix aus Tradition und Einfachheit, geprägt von den natürlichen Ressourcen der Insel und den kulturellen Einflüssen, die Sardinien im Laufe der Jahrhunderte erlebt hat. Die von der Hirten- und Bauernkultur geprägte Küche legt Wert auf den Eigengeschmack der Zutaten. Sie ist meist einfach und robust gehalten, Gewürze werden sparsam verwendet. Fragt man Antonello Caddeo nach seiner Penne all’arrabbiata (Foto), antwortet er: „Knoblauch, Peperoncini und Tomaten“. Natürlich eine kleine Untertreibung für diese Tomatenexplosion.

Osteria L’Isola

Doch das ist längst nicht alles, was die kulinarische Isola in diesem versteckten Winkel Schönebergs zu bieten hat. Im Gastraum mit den rot-weiß karierten Tischdecken auf denen traditionell grün-weiß karierte, vorbildlich gestärkte Stoffservietten liegen, gibt es neben bekannten italienischen Standards exzellente Linguine ai Gamberi (Foto) oder Malloreddus, auch bekannt als sardische Gnocchi – es kommen kleine gerippte Griesnudeln „alla campidanese“ auf den Teller: mit Salsiccia, Tomatensauce, Safran und Pecorino. Derzeit besonders köstlich: die butterzarten, in Rotwein geschmorten Rinderbäckchen mit Sellerie-Kartoffelpüree und sautiertem Spinat. Als Dessert ein Semifreddo aus dunklen Beeren. Damit kommt man gut durch einen kalten Winterabend.

Sticks’n’Sushi

„Still water, please“ – „Wunderbar!“ Der Service spricht Denglisch, aber dezent. Im Fall von Sticks’n’Sushi ist das einigermaßen verständlich. Die kleine Kette eröffnete 1994 in Kopenhagen das erste Restaurant mit konsequenter Spezialisierung auf Sushi und Yakitori-Sticks. Heute gibt es 12 in Dänemark, 12 im Vereinigten Königreich und drei in Berlin. Während man nun 30-jähriges Jubiläum feiert, hat das kreative Team, zu dem auch der Berliner Area Head Chef Song Lee gehört, eine neue Speisekarte zusammengestellt. Ein Highlight zum Mitmachen ist das Temaki Setto (Foto): Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Sushi-Meister und rollen sich Ihre eigene Kreation direkt am Tisch! Eine bunte Auswahl aus Wagyu-Tartar, in Sake-Tamari marinierten Forellenrogen, Schneekrabbe und Yuzu, Kataifi (feine Teigfäden), Kresse, Soja-Sesam und Avocado Scheiben warten auf Ihren kreativen Input. Dazu werden knusprige Nori-Blätter und Sushi-Reis gereicht. Wer lieber nicht selbst ans Werk gehen möchte und Jakobsmuscheln mag, wird das Hotate Ceviche lieben, das in einem erfrischenden Limetten-Korianderdressing daherkommt. Oder Sashimi in der Deluxe Variante: Da treffen Lachs, Thunfisch und Hiramasa Kingfisch (Gelbschwanzmakrele) auf eine Schneekrabben-Daikon-Rolle.

Lovis Bar

Verwunderung beim Blick auf die Getränke­karte: keine Marken- oder Getränke­namen. Für Barchef Nils Lutterbach zählt das Essentielle: Geschmack und Aromen. Mit einer Getränke­auswahl, die auf den ersten Blick nicht viel mehr preisgibt als eine numerisch und alphabetisch angeordnete Ansammlung der Geschmacks­komponenten in einem Koordinatensystem von „leicht“ bis „kräftig“ und von „süß“ bis „trocken“. Zum Beispiel Cocktail Nr. 72 (Foto, sehr leicht und ganz trocken): Er besteht aus Zitrone und Enzian – ein schöner Einstieg, um weiterzugehen. Die Lovis Bar ist Teil des Wilmina. So heißt das Ensemble in der Kantstraße, in dem früher einmal ein Gerichtsgebäude und ein Frauen­gefängnis untergebracht waren. Wo einst Gefängnisschlüssel klapperten, betritt man heute im ersten Hof, Seitenflügel, zuerst die Bar. Der Weg weiter ins Restaurant führt zu einem Außenbereich des früheren Gefängnisses, dem Schleusenhof. Dort ersetzen Panoramafenster die alten Tore. Ein versteckter Ort mitten in der Stadt, mittlerweile auch mit eigener Backstube (mit dem schönen Namen Wilmina Brot), die auf Natursauerteig spezialisiert ist.

Lovis Restaurant

Im Restaurant Lovis zaubert seit der Eröffnung im Mai 2020 Küchenchefin Sophia Rudolph in Richtung Sterneniveau. Die Berlinerin, die vorher im Rutz und im Panama kochte, kreiert ein 4- oder 6-Gänge-Menü mit großer Geschmacksbandbreite wie Kräuterseitling-Ceviche mit eingelegtem Hokkaido-Kürbis und Jalapeño oder Tomaten-Tarte-Tatin mit Burrata-Schaum (Foto).