Indisches Aromenfeuerwerk
Das Patakha liefert spannende und moderne indische Küche. Man sollte es am besten mit vielen Freunden besuchen, um sich der vielfältigen Aromenwelt hinzugeben – und besonders viel teilen und probieren zu können
Feuerwerk bedeutet der Name Patakha übersetzt und man muss schon sagen, dass Geschäftsführer Gaurav Sharma wohl kaum einen treffenderen Namen für sein zweites Restaurant in Kreuzberg hätte wählen können. Die Vielfalt an intensiven Geschmäckern und ungewöhnlichen Gewürzen zünden ein wahres – tja – Aromenfeuerwerk am Gaumen.
Das Ambiente gestaltet sich dagegen ungewöhnlich dezent, vielleicht sogar karg für ein indisches Restaurant, aber das Patakha ist eben etwas anders als andere indische Restaurants der Stadt. Gastgeber Gaurav stammt aus der Region Punjab im Norden Indiens und führt in Wilmersdorf auch das Prince of Punjab. Im Patakha serviert er neben unterschiedlichen Currygerichten und Kari-Platten sein liebstes Streetfood: Chaats und Snacks wie Samosas, die knusprig frittierten und gefüllten Teigbällchen Pani Puri oder würzig marinierte und gebratene Chicken Bites.
Nicht entgehen lassen sollte man sich die „Königin unter den Chaats“: Raj Kashori. Die große, knusprige Kugel ist mit Kartoffeln, Joghurt, Tamarinde, Roter Bete und Granatapfel gefüllt und mäandert in ihrem komplexen und intensiven Aromenspiel zwischen scharf, süß, herzhaft und sauer. Das macht sie so lecker, eindringlich und multidimensional, dass man davon kaum genug bekommt. Und lässt uns verstehen, warum das Wort Chaat „lecken“ bedeutet – denn beinah ist man versucht, mit dem Finger, nein, warum nicht direkt mit der Zunge, den Teller abzulecken.
Ähnlich köstlich schmeckt das von Indiens Westküste inspirierte Fischgericht „Nirvana“. Mit jedem Löffel offenbart sich die herrliche Konsistenz des im Ganzen gebratenen Fisches gepaart mit dieser köstlichen Sauce aus Kokosmilch, Senf, grüner Chili und Curryblättern.
Apropos Feuerwerk: „Hui, scharf“, denkt man bisweilen und fächelt sich etwas Luft zu, „aber geil“. Gut, dass man im Patakha auch einige Drinks serviert, die die Schärfe auf schmackhafte Art abmildern können oder einen zusätzlichen Kick einbringen. Ein paar konventionelle und Naturweine finden sich darunter, außerdem kreative und überraschende hausgemachte Limonaden und Cocktails, die sich originell an der indischen Gewürzwelt bedienen und sich damit wunderbar in die aromenreiche Küche fügen. Die Dirty Margarita mit Tamarinde und einem Chili-Salz-Rand schmeckt würzig-intensiv, während der Mumbai Mastani mit Gin und Chili uns mit seinem intensiven und erfrischenden Gurkenaroma sehr zusagt.
Patakha
Urbanstraße 31, Kreuzberg,