Der etwas andere Teeverkäufer
In den ehemaligen Räumen des „Good Friends Too“ in der Kantstraße hat Anfang Mai das Mr. Chai Wala eröffnet. Annika Schönstädts erster Eindruck beim Betreten des Restaurants: Alles so schön bunt hier!
Knalliges Pink und leuchtendes Blau dominieren die großzügigen Räume mit 95 Sitzplätzen, dazu Einrichtungselemente in Rot und Gelb, Wandmalereien, Neonschriftzüge und angedeutete, silber glänzende Flugzeugseitenwände der Air India. Wes Anderson meets Bollywood!
Serviert wird südindisches Streetfood in Restaurantqualität mit Biryani – ein Reisgericht mit wahlweise Hähnchen, Lamm oder Gemüse – und Dosa, ein knuspriger Pfannkuchen aus Reis und schwarzen Urid-Linsen mit Ei, Kartoffeln oder verschiedenen Gemüsen.
Signature Dish ist der tamilische Streetfood-Klassiker Kothu, ein gehaltvoller, würzig-bunter Salat aus Fladenbrot, Gemüse und wahlweise Fleisch, der vor den Gästen auf einer heißen Stahlplatte zubereitet wird. Empfehlung: Als Starter teilen, damit noch Platz für Tikka, Samosa oder ein Curry bleibt. Mit Hähnchen, Fisch, Garnelen oder Lamm schmecken letztere kräftig nach Kurkuma, die Schärfe kann per Anzahl der mitgegessenen Chilis reguliert werden. Die Sauce ist aromatisch und gleichzeitig so fein und intensiv, dass selbst das letzte Reiskorn noch zum Aufsaugen zum Einsatz kommt, obwohl die Sättigung eigentlich schon ihren Zenit überschritten hat.
Zum Dessert stehen Milchreis, Halwa, der Reispudding Paal Payasam oder die frittierten Teigbällchen Gulab Jamun zur Auswahl. Zum Lunch gibt es jeweils ein Tagesangebot, als Drinks frische Lassis, Chais und Cocktails wie den Chai-Wala-Espresso-Martini. Mit traurigen Sahne-Paneers und Happy Hour hat das Mr. Chai Wala wirklich gar nichts zu tun. Der Name übrigens bezieht sich auf die traditionellen Teeverkäufer, die in indischen Großstädten zum Straßenbild und zur Kultur gehören.
Mr. Chai Wala
Kantstraße 31, Charlottenburg,