Indisch schwatzen
Gute indische Restaurants sind immer noch rar in Berlin. Und so war unsere Autorin Martina Marx erfreut, dass ein weiteres Restaurant von Gaurav Sharma in der Güntzelstraße eröffnet hat
Vor sieben Jahren hatte er das Bahadur gegründet, in der Nähe vom Fehrbelliner Platz. Jetzt, fast fußläufig davon entfernt, nun das GapShap. Der Name kommt aus der Sprache Urdu, die im Punjab gesprochen wird, und bedeutet so viel wie schwatzen. Die ganze Speisekarte hat solche Art von lustigen Doppelnamen, vergleichbar mit unserem Kuddelmuddel.
Das GapShap ist ein indisches Restaurant, das kulinarisch durchaus dem internationalen Standard entspricht. Es werden Cocktails serviert, die schmecken, und auch in einer Bar serviert werden könnten. Der Gimlet mit Zitronengras ist erfrischend, hat zudem einen exotischen Twist.
Zum Essen: Hier werden die Lieblingsgerichte aller Inder aufgetischt. Es ist wie ein Nach-Hause-kommen gedacht. Gaurav Sharma kann sich selbst nie entscheiden, was er in seinem Restaurant essen soll, weil er alles bestellen möchte, und so geht es wohl vielen Gästen. Es gibt viel Fingerfood, und auch solches, was man selten in Berlin findet, z.B Pani Puri, kleine Bällchen, gefüllt mit Kartoffeln und Kichererbsen, die man mit Koriander-Minze-Wasser füllt und dann reinbeißt. Das tropft natürlich und danach muss man sich die Finger schlecken – und so heißt die Überschrift für die Vorspeisen, Chaat-Vaat.
Bei den Hauptgerichten stehen sowohl Nord- als auch Südindische Gerichte auf dem Programm. Dazu hat das Restaurant auch zwei Köche, je einen aus der jeweiligen Region. Es gibt auch einen Tandoori-Ofen, das Lamm daraus, mariniert in Senf und Chili, war wunderbar zart. Als weiteres Hauptgericht ist Telangana-Hühnchen aus Südindien zu empfehlen, mit viel Sauce, gewürzt mit Curryblättern und Steinblume, einem ungewöhnlichen Gewächs, das wie Moos auf Steinen wuchert und unglaublich aromatisch ist. Dazu wird Limonenreis serviert.
Das Konzept ist, wie so oft, sharing is caring. Und damit das unter den Gästen auch umgesetzt wird, gibt es bewusst kein Thali, bei der eine einzelne Person schon mehrere Gerichte in kleiner Größe probieren kann. Um der Qual der Wahl trotzdem ein Ende zu bereiten, ist ein Tasting-Menü geplant. Zu erwähnen sei noch der indische Brunch, der am Wochenende von 11 bis 15 Uhr angeboten wird. Und ebenfalls am Wochenende gibt es traditionelles Biryani, ein raffiniertes Reisgericht, das sehr arbeitsaufwendig in der Vorbereitung ist.
GapShap
Güntzelstraße 19, Wilmersdorf,