Lunch im Winsviertel
Schnell, gesund, nachhaltig und vegan funktioniert nicht nur in Hamburg, sondern auch im Winsviertel. Franz-Michael Rohm hat probiert
Fastfood gehört zu den beliebtesten Nahrungsaufnahmeformen der westlichen Welt. Allerdings: Besonders gesund ist das nicht unbedingt. Also dachte sich Hendrik Terner vor sieben Jahren, das geht auch gesünder und entwickelte das Konzept von Froindlichst, einem veganen Fastfood-Resto in Hamburg. Vergangenen Sommer eröffnete sein Kumpel Sven Dörner ein Froindlichst als Franchise-Nehmer im ehemaligen Restaurant Muse in Prenzlauer Berg.
Optisch ist auf den ersten Blick klar, hier stehen Nachhaltigkeit und szeniges Ambiente im Vordergrund: Boden, Tische und Gestühl aus Vollholz, kleine hängende Gärtchen an den Wänden, sogar eine Mooswand wirft ihr sattes Grün in den Schankraum. Dazu verschiedene Farbkonzepte von uni-braun bis türkis-himbeere mit Goldband, moderne Beleuchtung im Glühlampenlook. Alles nicht neu, aber mit ansprechendem Wohlfühlfaktor.
Die schnellen Gerichte der Gattung Starter, Burger, Pizza, Burrito und Bowl wurden in der Produktionsküche in Hamburg entwickelt und besitzen teils lustige Namen wie Barbie Kuh bei den Burgern, Billy Ibowl oder Uncle Bean Burrito. Bei der Nennung der Zutaten wird Zurückhaltung geübt. Einige – wie beim häufig verwendeten „Keese“ – beruhen wohl auf Cashewnuss-Basis, Burgerpatties werden teilweise aus roten Linsen oder Erbsen hergestellt.
Absoluter Sattmacher war der mächtige Uncle Bean Burrito mit Bohnenmus, Guacamole, Kirschtomaten, Champignons, Mais und roten Zwiebeln. Dazu passte bestens eine hausgemachte, angenehm herbe Rhabarber-Zitronen-Limo. Und claro: die Strohhalme sind aus Bambus.
Alle Dips und Saucen wie würziges Aioli oder feine Basilikum-Mayo werden vor Ort hergestellt, gleiches gilt für die sehr guten Kuchen, wuchtig die Waldfrucht-Mokka-Torte.
Froindlichst
Immanuelkirchstraße 31, Prenzlauer Berg,