Mittag bei guten Geistern
Die bösen Geister sind bei Frau Bünger verschwunden und das Konzept ist überzeugend, meint Franz Michael Rohm
„Der Workflow muss stimmen, deshalb ist um 17 Uhr Feierabend“, sagen Mirella Bünger und Claudia Schulz. Doch bevor sie ihr Mittagsbistro eröffneten, mussten sie „erst einmal mit Feng-Shui-Kräutern die bösen Geister ausräuchern, die hier jahrelang gehaust hatten. Hier hatte ein Laden nach dem anderen dichtgemacht“. Kurz nach dem ersten Lockdown – „wir starteten mit to-go-Snacks“ – fand im Juni 2020 die Eröffnung statt. Und es scheint, die Feng-Shui-Maßnahmen waren von Erfolg gekrönt. Seither erfreut sich „Frau Bünger macht Mittag“ großer Beliebtheit im Galerie- und Bürokiez zwischen Schlüter- und Bleibtreustraße.
Das Konzept ist einfach und stimmig: Kleine Gerichte aus der Neuland-Metzgerei von Ehemann Bünger, dazu hausgemachte Suppen, frische Salate und Bowls für Gesundheitsbewusste. Für Menschen die es deftig und herzhaft lieben haben die beiden Freundinnen – Claudia Schulz hat lange um die Ecke bei Adnan gekellnert – einen Signature-Snack entworfen: Ein klasse Leberkäse-Burger im hausgebackenen Laugenbrötchen mit Zwiebelmarmelade, Gurken- und Apfelscheiben. Dazu passt eine kleine Portion Kartoffel-Gurken-Salat, schlotzig und betörend gut. Fünf Tage die Woche wird ein Hauptgericht wie Neuland-Kasslerkamm mit hausgemachtem Sauerkraut, Kartoffel und Bratenjus angeboten, Bouletten und Aufläufe runden das Angebot ab.
Damit auch das Danach, Davor und Zwischendurch nicht zu kurz kommt, stehen kleine Schleckereien in der Vitrine parat, Küchlein, Pastéis de Nata oder Gries mit frischen Erdbeeren. Dazu eine Röstung von Andraschko aus der Siebträgermaschine und der Workflow kann fortgesetzt werden.
Frau Bünger macht Mittag
Bleibtreustraße 12a, Eingang über Niebuhrstraße, Charlottenburg,