Fast wie Urlaub in Griechenland
Mit dem Platia in den Bricks-Höfen an der Schöneberger Hauptstraße ist Athanasios Gortsas eine erfreuliche Weiterentwicklung des Ouisia gelungen
Mehr als 20 Jahre betrieb der Schöneberger mit griechischen Wurzeln zusammen mit seinem Bruder die beliebte Taverna Ouisia, zuerst an der Grunewald-/Ecke Goltzstraße, dann am Bayerischen Platz. Nun hat Athanasios mit dem Platia im Wortsinn seinen Platz gefunden. Und zwar im ersten Hof der Bricks-Höfe neben dem historischen Postamt, in einem ehemaligen Postlager. Drinnen warten 120 Sitzplätze auf Gäste, noch einmal 30 mehr befinden sich im Hof. Beim Besuch waren diese Freiluftplätze bis auf den letzten Stuhl besetzt. Kein Wunder, ein Abend im Platia ist kulinarisch ein bisschen wie Urlaub in Griechenland, nur eben in einer geschützten Bucht der Hauptstraße.
In Zeiten wie diesen erlebt Nachbarschafts-Gastronomie Hochkonjunktur, besonders, wenn sie so qualitativ einwandfrei, mit freundlichem Service und top-sauber daherkommt.
Beliebt sind im Platia die zeitlosen Mezedes, bekannte warme oder kalte griechische Vorspeisen von Zatziki über angemachte Bohnen bis zu gefüllten Weinblättern. Die eignen sich gut zum Teilen und auch daran haben wir uns in diesen Zeiten gewöhnt. Daneben sind kleine Portionen gegrillte Calamari im Angebot oder gebratene Hähnchenleber und hausgemachte Wurst. Nix aufregend Neues, sondern bewährtes Bekanntes.
So geht es weiter bei den Hauptgerichten, Fleisch, meist vom Grill, sehr gut die Lammkoteletts, an den Nebentischen wurde mehrfach die Zartheit des gegrillten Oktopus-Arms gelobt. Auch für Vegetarier und Veganer stehen Mezedes auf der Karte, ein wenig mehr Kreativität dabei wäre vielleicht hilfreich.
Die Preise sind wie allgemein üblich etwa 15 Prozent höher als vor Corona. Für die teilweise sehr ausgelassene Stimmung waren die Tische für unser Empfinden einen Tick zu eng gestellt. Ansonsten: endaxi.
Platia
Griechische Taverne, Hauptstraße 27, Schöneberg,