Ein bisschen zum Teilen
Chotto heißt ein bisschen. Und die japanischen Kleinigkeiten sind es, die einen Besuch lohnenswert machen
Die Inneneinrichtung macht Eindruck. Das ist Andrea Talavera Essenwangers Verdienst. Bekannt ist sie eher durch ihren Blog Two Foodies Eating. Jetzt hat sie also das Chotto eingerichtet und das unter der Prämisse, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Der Tresen ist aus 150 Jahre alten Dielen, auch die Holztische sind aufgearbeitet und die Regale sind aus recycelten Kupferrohren. Unten in den Toiletten sind es alte Türen, die mit Mangas tapeziert sind, die Handwaschbecken sind aus DDR-Zeiten. Neu ist die Beleuchtung und der vertikale Garten im Nebenraum. Sie hätte die zwei Monate Renovierungszeit im Laden gewohnt, so beschreibt Andrea Talavera Essenwanger den Arbeitsaufwand.
Angeboten wird japanische Küche, auf der Speisekarte findet sich das gängige Angebot an Ramen, Sushi und Bento. Eine Besonderheit sind die Speisen in der Kategorie Izakaya. Es sind Kleinigkeiten, wie der Name Chotto – übersetzt ein bisschen – andeutet. Yakitori, die Hähnchenspieße sind saftig und rauchig im Geschmack, die gebratenen Gyoza, also Teigtaschen mit Schweinefleisch gefüllt, sind okay. Kakuni, der Koch, erklärt das persönlich am Tisch, viereckig geschmortes Schweinefleisch, kommt rein äußerlich völlig ungewohnt auf den Tisch. Hellbeige in einer Brühe und einem Dip, einer Mischung aus Mayonnaise und Senf, sitzt das zarte Stück Fleisch, welches mit Stäbchen zerlegt werden kann – so weich ist es. Es hat auch nicht den sonst so hohen Fettanteil, sprich Schwarte. Die Nudeln in den Ramen kommen aus Sapporo von Niyishama, angeblich berühmt für ihre gute Qualität.
Es sind glutenfreie – sogar die Soja-Sauce – und vegane Gerichte ganz selbstverständlich vertreten. „Man muss kein Veganer sein, um vegan zu essen“, ist die Devise. Für Kinder ist mit kleineren Portionen und speziellen Chotto-Fries gesorgt. Die Weinkarte entspricht ebenso dem Credo, es sind Bio-, vegane und konventionelle Weine zu haben, auch to go. (emh)
Chotto
Kollwitzstraße 84, Prenzlauer Berg,