Lichtblick
Der Parkstern feiert fünfjähriges Jubiläum. Seit Anfang an setzt die Küche Maßstäbe in und am Weißensee. Auch die Weinkarte ist etwas Besonderes
Manche Dinge ändern sich kaum. So auch die Inneneinrichtung vom Parkstern. Zwar sind die robusten Tische neu, die Wände haben einen neuen Anstrich bekommen, doch der Ast mit der Lichterkette hängt immer noch hoch oben an der Trennwand von Bar und Restaurant. Die Musik ist auch immer noch speziell, zum Beispiel von der Band Beirut, sonst erinnert einiges immer noch an die frühere Eckkneipe, die Damian Sagan vor fünf Jahren übernommen hat. Zur Erinnerung: Sternekoch Max Strohe hat hier seine Karriere gestartet. Das sei schon ganz klar zu erkennen gewesen. „Max hat die Gabe, aus Nichts Gold zu machen“, so Sagan mit seiner eindrucksvoll tiefen Stimme. Das ist heute nicht unbedingt der Anspruch der Küchencrew. Doch was die weitgereisten Jungs auf die Teller setzen ist ein Trip nach Weißensee wert. Und Gastgeber Damian hat dazu immer den entsprechenden Wein parat. Seltene Rieslinge zum Beispiel und andere Spezialitäten aus seinem Keller.
Pani Puri, das sind drei kleine Happen, eine Art Kicherbsen-Cassoulet auf zurückhaltender Vinaigrette und frittierter Pulpo mit Tatar von Topinambur machen den Anfang. Ersteres ist ein Frischekick mit angenehmer Schärfe, der Pulpo ist knusprig und das Tatar eher mild und herb cremig. Die Wan Tans vom Wild verfehlen in der Kompaktheit nicht ihre Wirkung. Es ist ein deutliches Spiel von Schärfe, Süße und Fruchtigkeit. Die Küche lässt sich unübersehbar von indischer, mediterraner und lokaler Küche beeinflussen.
Das zart geschmorte Mufflon ist butterweich und das Hauptgericht sorgt mit Shimeji, das sind ostasiatische Pilze, sowie dem Grünkohl für ein Beispiel der Küchen-Handschrift. Vegetarier sind selbstverständlich auch gern gesehene Gäste. Das sogenannte Nut Loaf, der Nussbraten mit Quinoa-Salat, Avocado, säuerlich eingelegter Bete und Radieschensalat ist für Fleischverächter ein angemessenes Hauptgericht. Hierbei tanzt der Koch den Twist zwischen nussigen, cremigen und scharfen Aromen. Es geht kein Weg vorbei an einer Whiskey-Crème-brûlée und einer „Schokoschweinerei im Glas“. Zum fünfjährigen Jubiläum ist vom 21. bis zum 23. März ein ganz besonderes Vier-Gänge-Menü geplant. Das ist unbedingt eine Gelegenheit mal wieder nach Weißensee zu fahren. (emh)
Parkstern
Parkstraße 31, Weißensee,