Fotos: Rebecca Hoffmann Aufmacher Kohlrabi
Rezept

Kohlrabi und Apfel

Das Rezept für diesen Monat ist von Lee Thompson, Küchenchef im St. Bart

Zutaten

(für 3 Personen)

1 Bund frische Minze
1 Kohlrabi
2 grüne Äpfel (Granny Smith)
100 g Haselnüsse
Olivenöl, nach Belieben
1 Zitrone
1 Prise Meersalz
60 g Pecorino

Zubereitung

Die Blätter von der Minze zupfen und in einem Schälchen beiseitestellen. Den Kohlrabi schälen. Kohlrabi und Äpfel mit einer Mandoline in hauchdünne Scheiben schneiden. Die Scheiben in eine große Schüssel geben. Minzblättchen hinzufügen. Haselnüsse grob hacken und anschließend mit in die Schüssel geben. Einen guten Schuss Olivenöl hinzufügen. Zitrone halbieren und eine Hälfte auspressen. Den Saft der halben Zitrone in die Schüssel geben. Den Salat mit den Händen massieren und alles gut vermengen. Mit Meersalz abschmecken.

Anrichten

Salat auf einem Teller anrichten. Den Pecorino grob hobeln und über den Salat geben.

Kohlrabi

Lee Thompson

Australische Pub-Kultur

Im beliebten Graefekiez liegt das von außen fast ein wenig unscheinbare St. Bart. Besitzer und Küchenchef Lee Thompson hat hier vor einem Jahr das Pub-Restaurant eröffnet. Der Autodidakt kam als studierter Psychologe vom anderen Ende der Welt, genauer gesagt Sydney, nach Berlin. Freunde hatten ihn hergelockt mit der Aussage, ihm würde es hier schon gefallen. Zehn Jahre ist das her. Heute kocht der irisch anmutende rothaarige, mit vielen Sommersprossen übersäte Australier gute regionale Küche in einem Pub, das nach dunkler Berliner Eckkneipe aussieht.

Als Psychologe konnte er nicht arbeiten, der deutschen Sprache war er anfangs nicht mächtig. Und um die Miete zahlen zu können, fing er als Tellerwäscher an. „Du nimmst, was du eben kannst“, so die Devise des Australiers. In der Homes Bar in Kreuzberg bekam er dann die Möglichkeit, in der Küche zu assistieren, half beim Mittagsgeschäft aus und hat sich das Kochen beigebracht. Als der eigentliche Koch die Bar verlassen hat, übernahm Thompson den Posten.

2011 ging er dann nochmal für ein Jahr nach Australien. Der Arbeit in den Restaurants blieb er treu. 2012 zurück in Berlin, startete er beim bekannten Mädchenitaliener. Auch hier konnte er sich während des Mittagsgeschäfts ausprobieren und langsam reifte die Idee für ein eigenes Konzept. 2016 nahm er eine Auszeit. „Ich wollte zurück zu mir und rausfinden, was ich will.“ Und das war nach wie vor ein eigener Laden.

Im Mai 2017 dann das Glück, in der Graefestraße ein ehemaliges Restaurant übernehmen zu können und so seine Version eines Pubs zu verwirklichen: „Was viele nicht wissen, auch in Australien gibt es eine ausprägte Pub-Kultur. Die hat mir in Berlin immer gefehlt.“ Es sollte ein Ort werden, an dem man nach der Arbeit hingehen und in lässiger Atmosphäre gute Speisen und Drinks bekommen kann. Das St. Bart steht nun genau für das. Sich als Koch zurücknehmen – der Gast soll sich entspannen – das will und gelingt Thompson. Seine Speisen überzeugen mit Fokus auf das Produkt. Das ist bei ihm regional und saisonal. Der ehemalige Vegetarier lässt sich nicht auf eine Richtung festlegen. Es ist nicht britisch, schon gar nicht australisch und nicht immer deutsch. Aber irgendwie dann doch von allem etwas. Das Nose-to-tail-Prinzip lebt er in der Küche. In der arbeiten wiederum nur ungelernte Mitarbeiter. Er brauche einfach „Leute, die das Essen leben und neugierig sind“. Das spürt man im Laden und auch beim Gespräch mit Lee Thompson. (Rebecca Hoffmann)

St. Bart
Graefestraße 71, Kreuzberg, Tel. 030 40 75 11 75, www.stbartpub.com, Mo-So 16-24 Uhr, Küche 18-22 Uhr, Sa 12-16 Lunch, ab 18 Uhr Dinner