Fotos: Bangkok Bites Aufmacher Bangkok Bites
Bangkok Bites

Mit Stäbchen und Löffel

Bei Fernweh hilft manchmal ein Restaurantbesuch. Da kommen die Bangkok Bites im gleichnamigen Restaurant schon nah ran an die Illusion eines Kurztrips nach Thailand

Schon beim Eintreten ins Restaurant ist alles ein wenig anders. Nicht nur, dass an einer Wand die Porträts des thailändischen Königshauses hängen. Auch die Vorliebe für Kunstblumen ist unübersehbar. Dennoch ist da nichts von überbordender kitschiger Attitüde zu spüren. Der Raum ist weitläufig, die Tische und Stühle in angemessener Entfernung aufgestellt, eben den Zeiten entsprechend. Für die kommenden kühleren Tage also durchaus zu empfehlen, genauso wie die vielen kleineren Gerichte.

Es gibt kalte und warme Vorspeisen, darunter viele Klassiker, wie Porpia Tord. Das sind gebackene Frühlingsrollen mit Gemüse und Glasnudeln gefüllt. Sie sind knusprig im Biss, aromatisch im Geschmack und werden abgerundet mit einem Süßsauer-Dip. Alle Saucen sind selbst gemacht. Das schmeckt man auch bei den weiteren Gerichten, wie dem Piek Gai, das sind gefüllte Hähnchenflügel, die es selten in dieser Stadt in dieser Qualität gibt. Und dazu kommt eben ein schärferer, mit Chili angereicherter Süßsauer-Dip.

Bangkok Bites

Gai Satay, die Hühnchenspieße oder Muh Ping, Spieße, kennt wohl jeder. Sie sind im Bangkok Bites jedoch ein wenig anders. Sie werden im Lavastein-Grill zubereitet, dazu kommt eine würzige Erdnusssauce mit einem Hauch von Kokos sowie eine kleine Portion scharf-süßer, frischer Gurkensalat. Eine Schale Reis steht zusätzlich immer auf dem Tisch. Und dient traditionell dazu, satt zu machen. Es gilt als unhöflich einen noch hungrigen Gast zu verabschieden. In diesem Fall dient der Reis ausschließlich dazu, die aromatischen Saucen bis auf den letzten Tropfen auszulöffeln, mit Stäbchen kommt man dabei nicht weit. So bleibt auch vom Chili-Soja-Sesam-Dip nichts übrig, der zu Kanom Jieb, den Dumplings, gereicht wird.

Eigentlich hätte das für zwei Personen genug sein können. Doch bei den Hauptspeisen klingen die Wok-Gerichte dann doch zu verlockend. Dabei kann der Gast zwischen verschiedenen Fleischvarianten wählen, ob mit Huhn, Ente, Rind, Schwein oder vegetarisch mit Tofu. Wie bei durchschnittlichen Touristen wird die Variante mit Ananas bestellt. Auch diese überrascht, denn es sind wenige frische Ananasstücke zu finden in der dunklen Tamarinden-Sauce mit Wasserkastanien, verschiedenen Gemüsen und frittiertem Thai-Basilikum obenauf.

Weniger ungewöhnlich ist die Weinauswahl. Es gibt ein paar Klassiker, aber bei den Thai-Tea-Drinks ist eine reizvolle Auswahl zu finden. (emh)

Bangkok Bites
Knaackstraße 22, (alte Adresse: Schönhauser Allee 10-11), Prenzlauer Berg, Tel. 030 27 99 56 06, www.instagram.com/bangkokbites_berlin