Foto: Selina Schrader Aufmacher Freddy Feys Fish & Fries
Freddy Fey’s Fish & Fries

Krosser Fisch

Die Jungs von Barkin Kitchen haben sich was neues überlegt: Fish & Chips. Das inoffizielle Nationalgericht der Briten gibt es seit Anfang August in verschiedenen Varianten in ihrem Restaurant in Kreuzberg

An einem regnerischen Abend stand ein bärtiger Mann vor ihrer Tür in der Glogauer Straße; er war auch schnell wieder weg, hinterließ aber das ultimative Rezept für Fish & Chips. Und wer vor der Tür eines Restaurants herausragende Rezepte liegen lässt, darf sich nicht wundern, wenn diese direkt auch nachgekocht und verbreitet werden. Soweit das Seemannsgarn, das um das wunderbare Wochenend-Konzept herum gesponnen wird. Was tatsächlich von Freitag bis Sonntag zwischen 14 und 22 Uhr auf den Tisch kommt ist wunderbar knuspriger Fisch, mit richtig guten Fritten, verschiedenen Saucen und dem für dieses Gericht unabkömmlichen Malzessig. Drei Sorten des Flossentiers gibt es zur Auswahl: Köhler, Rotbarsch und Kabeljau, darüberhinaus steht auch der „catch of the day“ auf der Karte. Der Fisch wird ganz traditionell in Bierteig ausgebacken, in dem allerdings auch deutlich hochprozentigerer Alkohol steckt, was die Panade noch viel knuspriger macht. Außerdem hat es den Nebeneffekt, dass der Inhalt zwar saftig bleibt, die Hülle aber nicht viel von dem Saft zu spüren bekommt. Das hektische „schnell essen bevor es durchsuppt“ fällt damit weg – sehr angenehm! Die Fritten sind handgeschnitten, schön rustikal wurde die Schale dran gelassen. Frittiert, gesalzen, fertig ist der zweite Teil des Gerichts. Vier Saucen gibt es dazu: die typisch englische Braune Sauce, eine scharfe, eine an Cocktailsauce erinnernde Haussauce und der große Favorit, die Sauce Tartar. Dazu gibt’s Mushed Peas, die schmecken nicht nur gut, das frische Grün sieht zu dem frittierten rest des Essens auch hervorragend aus.

Auf der Karte steht außerdem noch Freddy Fey’s Little Surprise. Das eigentlich für den schmaleren Geldbeutel gedachte Gericht kann aber voll mit den klassischen Fish & Chips mithalten. Kleinere Fischstücke, die in Pankomehl gebacken werden, verstecken sich hinter dem Namen.

Bleibt nur noch offen, womit der Durst gestillt wird: natürlich mit Cidre, allerdings französisch oder deutsch. Englischen sucht man vergeblich auf der Karte, was aber nicht weiter schlimm ist, denn das Angebot überzeugt auch so.

Freddy Feys Fish & Fries

Zu beneiden sind die, bei denen nach dem Essen noch Platz im Bauch ist. Zum Abschluss gibt es Lemon Curd – Pie mit buttrigem, leicht gesalzenem Teig, frischem Lemon Curd und Himbeeren. Antonio Rillig und Benedikt Jagla haben es wieder geschafft, mit dem neuen Konzept zu begeistern. Nach eigener Aussage ist die Umsetzung in Kreuzberg aber nur der kleine Testballon, geplant wird, das Konzept weltweit umzusetzen. Das nennt man ambitioniert! (Lea Tefelski)

Freddy Fey’s Fish & Fries
in der Barkin Kitchen, Glogauer Straße 7, Kreuzberg, Tel. 030 60 27 50 29, www.barkinkitchen.com/restaurant, Fr+Sa 17-22 Uhr, So 14-22 Uhr, Fish & Chips ab 9,90 €