Fotos: Selina Schrader / HiPi Aufmacher Shaniu’s House of Noodles
Shaniu’s House of Noodles

Mehr als Hühnerfüße

Im Shaniu’s House of Noodles kommt authentische chinesische Küche auf den Tisch

Das Konzept von Shaniu: sie macht keine Kompromisse, sie kocht nur, was sie persönlich gerne isst, ohne sich an den westlichen Geschmack anzupassen und das kommt an. Sie kam nach Berlin, um an der Universität der Künste (UdK) zu studieren und Musikpädagogin zu werden. Sie konnte sich mit dem hiesigen Essen nicht so richtig anfreunden und fing an, für sich und ihre Kommilitonen nach traditionellen Familienrezepten zu kochen, unverfälscht und authentisch. Als logische Konsequenz eröffnete sie ihr eigenes kleines Restaurant unweit der UdK.

Sie mag keine Leber und kein Lamm, also gibt es das auch nicht für ihre Gäste. Den Teig für die hausgemachten Nudeln, die Füllungen für die Dumplings und die Xiao Long Baos macht sie selbst, rund 500 dieser Teigtaschen formt sie jeden Tag eigenhändig. Nein, sie will ihren Köchen nicht jedes Geheimnis verraten, den letzten Twist behält sie für sich und lächelt.

Shaniu’s House of Noodles

Gebraten oder gekocht stehen die Dumplings auf der Karte, für Vegetarier gibt es eine fleischlose Variante. Die Udon-Nudeln kommen meist in einer wunderbar schmackhaften Brühe auf den Tisch, mit Fleisch oder ohne, mit viel frischem Gemüse oder mit gebratenem Fisch. Nicht nur die vielen chinesischen Stammgäste freut es, dass man hier Schweinepfoten, Schweineohren, Hühnermägen, Entenhälse oder Hühnerfüße essen kann. Sie werden in einer Brühe aus 20 verschiedenen Gewürzen sieben Stunden gekocht und sodann genussvoll verspeist.

Ente süßsauer mit Ananas sucht man hier zum Glück vergeblich auf der Karte, dafür gibt es zweifach gebratene Schweinerippchen, in einer wunderbar abgestimmten scharfen Sauce. Oder geschmorten Schweinebauch mit Gemüse, oder zartes Rinderfilet mit grünen Pfefferschoten in einer Sauce aus Ingwer und Knoblauch, oder gekochtes Hühnerfilet mit viel Zwiebeln, Auberginen, Koriander und Kokosmilch.

Es kommen viele Stammgäste in das kleine Haus in der Pariser Straße, Chinesen und Berliner, sie alle schätzen die ehrliche Küche von Shaniu. Man muss sich oft in Geduld üben, bevor man einen Platz bekommt –oder reservieren. Das Personal ist überaus höflich, freundlich und erklärt geduldig die Speisekarte. Für den ersten Besuch ist es am besten, wenn man einfach ihren Empfehlungen folgt. (Claudia Kleist)

Shaniu’s House of Noodles
Pariser Straße 58, Wilmersdorf, Tel. 030 91 55 26 05, www.facebook.com/shaniuhouse/,
Mi-Mo 12–22 Uhr, Vorspeisen ab 3,50 €, Hauptgerichte ab 6 €