Fotos: Ralf Krüll Aufmacher Osteria Ferrari
Osteria Ferrari

Italienisches Glück

In der Osteria Ferrari wird nach alten Familienrezepten gekocht

Fragt man einen Italiener, wo man in seinem Land am besten essen kann, antworten die meisten: natürlich bei meiner Mutter. Fragt man die Food-Experten, welche Region in Bella Italia das beste Essen hat, sagen sie: die Emilia-Romagna.

So weit müssen wir zum Glück nicht reisen, wir finden das alles in der Osteria Ferrari in Charlottenburg, gleich hinter dem Amtsgericht.

Osteria Ferrari 1

Seit geraumer Zeit zaubert Namensgeberin Daniela Ferrari in ihrer perfekt organisierten kleinen Küche Köstlichkeiten aus ihrer Heimat, die ihr Lebensgefährte Marco Baldin den Gästen in dem kleinen, gemütlichen Gastraum serviert. Sie sind nur zu zweit, das ist Teil ihrer Philosophie: slow food and soul food. Sie investieren lieber in die Qualität ihrer Produkte, als in Personal. Das bedeutet für die Gäste: Zeit mitbringen, denn gekocht wird nach Bestellung. Tagsüber bereiten Daniela und Marco die Pasta zu, frisch, je nach Jahreszeit und nach Gusto. Die Gäste haben abends dann die Wahl zwischen Tortellini, Gnocchi, Tigelle und Tortel­lacci. Alle Rezepte hat Daniela von ihrer Großmutter und ihrer Mutter gelernt. Die Zutaten kauft sie zum einen hier auf dem Wochenmarkt, die anderen, wie die Wurst, den Parmesan und den Balsamico, importiert sie direkt aus der Heimat.

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Während man auf den Hauptgang wartet, gibt es als Einstimmung eine typische Vorspeise aus der Emilia: Gnocco fritto und eine Auswahl von Salami und Schinken. Der frittierte Hefeteig ist knusprig, leicht und passt perfekt zu der Wurst. Neu auf dem Teller ist eine Bio-Salami direkt aus Ferrara mit einem Hauch Knoblauch, genannt Zia. Geschmacklich fein abgestimmt, hauchdünn geschnitten und von bester Qualität.

Im Hauptgang überzeugen die Tortellini alla Panna, das Traditionsgericht aus der Emilia-Romagna. Die Füllung aus Schweinefleisch, Mortadella, Parmaschinken und Parmesan ist eine wahre Gaumenfreude, zumal die Sauce nur aus Sahne und frisch geriebenem Parmesan besteht. Sie umschmeichelt die hausgemachte Pasta und hebt den außergewöhnlichen Geschmack hervor. Auf der Karte findet man auch Ravioli mit frischen Sommertrüffeln oder Gnocchi mit Spinat, Rosmarin und Lardo. Allesamt uneingeschränkt zu empfehlen.

Zum Abschluss natürlich noch dolce – das hausgemachte Tiramisu ist eines der besten der Stadt. Der Gast lernt, dass für ein authentisches Tiramisu kein Alkohol, dafür aber viel Mascarpone verwendet wird. Nicht zu süß und zusammen mit dem Espresso fühlt man sich wie in Italien – versprochen. (Claudia Kleist)

Osteria Ferrari
Holtzendorffstraße 1, Charlottenburg, Tel. 030 91 46 78 78, www.osteria-ferrari.com, Speisen ab 8 €, Mineralwasser 4,50 €, Glas Wein ab 4 €